Heute haben wir es tatsächlich geschafft, Mysterium zu spielen. Wir waren nur zu 4t, eben genau die Familie, aber wir haben es trotzdem gewagt, uns auf dem leichtesten Schwierigkeitsgrad dem großen, tragischen Rätsel zu stellen.
Zur Erinnerung: Mysterium – für mich der Gewinner der diesjährigen Spiel in Essen – ist ein kooperatives Spiel um einen ungeklärten Mord. Nachdem sich die Polizei und die Detektive an der Aufklärung die Zähne ausgebissen hatten, wuchs langsam Gras über den schrecklichen Vorfall im Herrenhaus. Erst viele Jahre später, an Halloween, wagt man sich erneut an den Fall – mit Hilfe des Ermordeten, der nun als Geist die Gegend unsicher macht. Die Spieler sind die Spiritisten, die mit dem Geist kommunizieren und durch die übermittelten Visionen die Hintergründe der grausamen Tat aufklären sollen.
Wow, ist das atmosphärisch!
Ich habe selten ein Spiel gespielt, welches von der ersten Minute an schon so atmosphärisch war. Durch die tolle Gestaltung und die surrealistischen Visionen (in Form von Karten, die der Geist überreicht) ist man gleich mittendrin. Obwohl wir zwischendurch immer nochmal in die Regeln und den Ablauf schauen mussten, war die Spannung von Anfang bis Ende unglaublich hoch. Ich war der erste Geist und es war – trotz leichtester Stufe – sehr schwer, aus diesen 7 Karten, die man zur Verfügung hat, auch nur ansatzweise passende Visionen zu verteilen. Ich konnte mich nie entscheiden und die Spiritisten waren immer schneller als ich.
Der zweite Geist war Lina – und uns machte ihre bunte Fantasie arg zu schaffen. Sie verknüpfte Bilder mit Verdächtigen, Orten oder Gegenständen, wo wir überhaupt keine Zusammenhänge sahen. Und sie durfte schließlich nur „Huh-huh“ sagen und wollte doch so gerne helfen. Schließlich schaffte sie es doch, uns den Täter zu übermitteln und wir gewannen die zweite Partie.
Die Dauer war angenehm, mit vier Leuten ca. eine Stunde pro Spiel – was aber sicherlich auch am sehr einfachen Schwierigkeitsgrad lag. Die nächsten Runden werden länger und anstrengender, ich freue mich schon auf das nächste Wochenende. Mysterium ist ein Spiel, was wir hoffentlich noch sehr, sehr oft spielen werden. Es ist übrigens vom selben Autorengespann wie auch Piraten der 7 Weltmeere. Die beiden Jungs aus der Ukraine haben für mich ein eindrucksvolles Jahr hingelegt und sowohl von der Zusammenstellung der Mechaniken, als auch von der Qualität des Materials einen besonderen Standard für dieses Jahr gesetzt.
Wenn ihr jetzt noch nicht wisst, was ihr zu Weihnachten euch wünschen oder verschenken sollt, solltet ihr euch Mysterium (im Vertrieb bei Asmodee) mal ansehen. Hunter & Cron haben zu dem Spiel auch ein Review und ein Let’s Play.